Dr. Alois Thomes legt nach mehr als 14 Jahren den Vorsitz nieder
Die gut besuchte Mitgliederversammlung des Heimatvereins war von einem Abschied und einem Neubeginn geprägt. Dr. Alois Thomes, langjähriger Vorsitzender, verabschiedete sich nach über 14 Jahren beeindruckender Amtszeit und übergab den Staffelstab an ein neues Leitungsteam, bestehend aus Heino Knuf, Karin Büscher und Heidrun Schmid.
Die Versammlung war von Dankbarkeit und Wertschätzung für Thomes’ Engagement geprägt. In seiner Begrüßungsrede ließ er seine mehr als 14 Jahre im Vorstand Revue passieren: „Ich habe meine Zusage, den Vorsitz des Heimatvereins zu übernehmen, nie bereut. Diese Aufgabe hat mein Leben bereichert.“ Besonders hob er die enge Zusammenarbeit mit seinem Vorgänger und Ehrenvorsitzenden Erich Knemöller hervor; der für ihn zu einem „väterlichen Freund“ wurde.
In Thomes’ Amtszeit entstanden bedeutende Zeichen der Erinnerungskultur in Lengerich, darunter das Bethania-Projekt, die Stele an der ehemaligen Synagoge, die Verlegung der Stolpersteine und das Generationenprojekt „Tradition trifft Zukunft“, das 2012 mit 3.000 Euro ausgezeichnet wurde. Zudem erhielt der Heimatverein 2019 und 2022 den Heimatpreis NRW, letzterer für das Projekt „Radeln ohne Alter“, welches viele jüngere Mitglieder in den Verein gebracht hat.
„All dies war jedoch nicht mein alleiniger Erfolg. Die Zusammenarbeit mit meinen Vorstands- und Beiratskollegen sowie den Mitgliedern war etwas ganz Besonderes. Ohne sie wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen“, betonte Thomes.
Anschließend trug Thomes zum letzten Mal die Tätigkeitsberichte der Arbeitsgruppen vor. „Die Gruppen sind das Herzstück des Heimatvereins, und wir sind dort sehr gut aufgestellt“, konstatierte Thomes.
Annegret Schirge berichtete von einer positiven Kassenbilanz. Günter Tierp und Heinz-Jürgen Zirbes bestätigten eine „sorgfältige“ Kassenführung und beantragten die Entlastung des Vorstands, die einstimmig gewährt wurde.
Mit Blumen und einem kleinen Präsent bedankte sich Heino Knuf bei den scheidenden Vorstandsmitgliedern Bertholt Ostermann, Klaus Adam (stellvertretende Vorsitzende), Annegret Schirge (Kassiererin) und Ingrid Diekamp (stellvertretende Schriftführerin) für ihre intensive und erfolgreiche Arbeit für den Heimatverein.
Bürgermeister Wilhelm Möhrke äußerte seine Befürchtung, dass der Rückzug von fünf Vorstandsmitgliedern eine harte Zäsur für die Stadt Lengerich und den Heimatverein darstellen könnte. Er betonte, dass Thomes ein großes Vorbild für ihn sei, der „Großartiges geleistet hat und als Botschafter des Vereins fungierte.“ Es beruhigte ihn zu hören, dass ein neues Leitungsteam die Geschicke des Vereins übernehme.
Mit stehenden Ovationen honorierten die Mitglieder anschließend die Arbeit von „ihrem Alois“, der später auf Vorschlag des neuen Vorstandsteams einstimmig zum Ehrenmitglied gewählt wurde.
Die Besetzung von Vorstandspositionen gestaltet sich in vielen Vereinen zunehmend schwierig. So auch beim Heimatverein. Daher wird der Verein künftig von einem Vorstandsteam geführt. Die notwendige Satzungsänderung war herausfordernd, da die Kommunikation über die neuen Regelungen nicht optimal war. Heino Knuf fasste zusammen: „Wir haben festgestellt, dass dies nicht der beste Weg war.“
Nach intensiver Diskussion und zwei Wahldurchgängen wurde die neue Satzung schließlich mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit angenommen. Zukünftig wird Heino Knuf gemeinsam mit Heidrun Schmid und Karin Büscher den Verein leiten, ohne feste Vorstandspositionen, sondern orientiert an den Kompetenzen. „Wir sind überzeugt, eine ebenso gute Arbeit leisten zu können“, erklärte Knuf. Das neue Team wurde im Block mit einer Gegenstimme gewählt.
In seinem Schlusswort bedankte sich Heino Knuf für die intensive Diskussion und lud die Anwesenden zum traditionellen Wegge-Essen ins Heimathaus ein.