Westerkappeln-Düte zeigte sich am Wochenende von seiner schönsten und zugleich geschichtsträchtigen Seite: 20 Mitglieder des Heimatvereins machten sich auf eine etwa zehn Kilometer lange Wanderung rund um den idyllischen Ortsteil. Organisiert und fachkundig begleitet wurde die Tour von Petra Hollmann, die unterwegs immer wieder kleine Zeitreisen einbaute.
An der historischen Brücke bei Düte, an der alten Schule und am Schießplatz des Schützenvereins blieben die Wanderer stehen und lauschten den Erzählungen. Auch der frühere Märchenwald, von dem heute nur noch eine verwitterte Mauer zeugt, und das Umspannwerk boten Anlass für interessante Anekdoten. Für Erstaunen sorgte die Legende der heiligen Märtyrerin Reinhild, die im 12. Jahrhundert in Westerkappeln geboren, von ihren eigenen Eltern ermordet und in Riesenbeck beigesetzt worden ist. Im Rahmen der Beisetzung sprudelte erstmals der durch Ochsen freigelegte heutige „Reinhilds-Brunnen“, und die Glocken läuteten, ohne menschliches Auslösen. Die Natur zeigte sich an diesem Tag in all ihren Facetten – leider auch in Form einiger toter Weggefährten: ein Maulwurf, ein Eichhörnchen und zwei Blindschleichen säumten den Pfad.
Nach der abwechslungsreichen Wanderung wartete auf die Teilnehmenden eine wohlverdiente und zugleich unerwartete Belohnung: ein zünftiger Grillnachmittag mit hausgemachter Rhabarberschorle. Gestärkt und gut gelaunt ging es danach zurück nach Lengerich – mit vielen interessanten Eindrücken im Gepäck.