Familie Windmöller: eine Lengericher „Dynastie“.
Geschichten aus einer anderen Zeit
Vor allem die älteren Mitbürger erinnern sich noch gut und gerne an die alt-eingesessene Gaststätte Windmöller-Potjörn in der Münsterstrasse, kurz „Potten“ genannt. Jetzt öffnen die letzten Betreiber Hermann und Charlotte Windmöller ihre Familienchronik.
Sie geben uns damit einen Einblick in ihre Familiengeschichte, aber auch in das Leben und Denken der Menschen einer Kleinstadt im 18. und 19. Jahrhundert.
Friedrich Jacob Windmöller (1803 – 1875) hat den Stammbaum seiner Familie, gespickt mit vielen interessanten Geschichten aus seinem Leben, aufgeschrieben. „Es war eine Sisyphusarbeit, die aber nie langweilig wurde“, so beschreibt Manfred Stöppel seine Arbeit bei der Erstellung einer wortgetreuen Abschrift und Transkription der in alter deutscher Handschrift erstellten und 120 Seiten umfassenden Unterlage.
Die nachgewiesene Familiengeschichte der Windmöllers in Lengerich beginnt am 17.10.1728 mit der Heirat des Böttchers Johann Hermann Windmöller und Elsabein Pott, wohnhaft auf der Neustadt 67. Die Ehe war sehr fruchtbar, und es kommen 8 Kinder zur Welt. 7 von ihnen überlebten und gründeten ihrerseits Lengericher Familien mit 33 namentlich bekannten Enkelkindern. Die Liste der verwandten Familien liest sich wie das „Who‘s who“ von Lengerich. Die Windmöllers: ein wichtiger „Genpool“ der kleinen Stadt. Viele der nachfolgenden Generationen hielt es nicht in Lengerich. Sie zogen zum Beispiel nach Osnabrück, Essen, Berlin, Dresden und Rotterdam.
Friedrich Jacob Windmöller (FJW), der Verfasser des Stammbaums, war der Urenkel dieses Johann Wilhelm. Neben der interessanten Familienhistorie gibt uns FJW in kleinen, persönlichen Geschichten auch einen Einblick in sein Seelenleben.
Es ist immer ein Highlight, wenn Manfred Stöppel im AK-Stadtgeschichte eine der Geschichten von FJW zum Besten gibt. Zum Beispiel die Erzählung über den Zwist mit seiner Schwägerin, der bösen Schlange (Zitat) aus Rotterdam, der dazu führt, dass FJW in seinem Haus in Lengerich zur Ader gelassen wird und dabei fast stirbt.
Interessierten Lesern soll die komplettierte Originalabschrift und Transkription des Stammbaums auf der Web Seite des AK-Stadtgeschichte zur Verfügung gestellt werden. Bei Rückfragen kann Manfred Stöppel auch gerne direkt angesprochen werden.
Und es geht weiter. Ein ähnlich interessantes Schriftstück wartet schon auf Bearbeitung: Das Testament des FJW.
Originalabschrift, Transkription und Bilder: M. Stöppel (Tel.: 05481 – 81137, e-mail: moc.leppeots@derfnam)
Text: U. Bauschulte